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FH-Sozial: Lebensqualität durch soziale Innovationen

Soziale Innovationen haben das Potenzial, die Lebenssituation von Menschen zu verbessern. Werden soziale Innovationen von Anfang an mit technischen Innovationen verzahnt und aufeinander abgestimmt, können sie eine starke Wirkung für Menschen entfalten.

Eine gut gelaunte, sommerlich gekleidete junge Familie steigt in einen Bus ein.
© panthermedia.net / Arne Trautmann

Wo wollen wir wohnen und wie? In Deutschland ziehen zurzeit immer mehr Menschen in Städte und Ballungsgebiete. Hier finden sie oft ein größeres berufliches Angebot und auch attraktive Freizeitmöglichkeiten.

Für ländliche Regionen ergeben sich damit vor allem zwei Herausforderungen: abnehmende Einwohnerzahlen sowie die Versorgung einer alternden Bevölkerung. Kleinere Kommunen müssen Lösungen für die gesundheitliche Versorgung von älteren Menschen, für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Nahverkehrsverbindungen und neue Zugänge zu Bildungs- bzw. Weiterbildungsmöglichkeiten finden. Gleichzeitig eröffnen sich auf dem Land auch viele Chancen: In ländlichen Regionen und kleineren Städten ist der überwiegende Teil der mittelständischen Wirtschaft angesiedelt und zahlreiche Pendler suchen wiederum auf dem Land nach ruhigen Wohnlagen.

BMBF fördert Forschung für Innovationen, die mehr soziale Lebensqualität schaffen

Auch die Metropolen müssen aktuelle Herausforderungen bewältigen: Etwa die zunehmenden Belastungen der Menschen und der Umwelt durch Lärm und hohes Verkehrsaufkommen. Zudem ist die Nachfrage nach Wohnraum stark angestiegen und damit haben sich auch die Miet- und Kaufpreise in attraktiven Wohnvierteln deutlich erhöht.

Dazu kommt in Stadt und Land, dass viele Menschen in sozialen Problemlagen besondere Bedürfnisse haben, etwa nach spezieller ärztlicher Versorgung, pflegerischer oder sozialer Betreuung sowie nach Aus- und Weiterbildungsangeboten, um beruflich wieder Fuß zu fassen.

Für alle diese Herausforderungen stehen inzwischen neue, häufig digitale Technologien zur Verfügung, die nicht nur zur Vernetzung beitragen können. In Kombination mit neuen Geschäftsmodellen sowie ressourcen- und bedürfniszentrierten Ansätzen aus den Sozialwissenschaften können Bedürfnisse von Menschen in sozialen Problemlagen besser erforscht, verstanden und erfüllt werden.

Ziele der Förderrichtlinie: Chancen auf soziale Teilhabe verbessern

Ziel der Förderrichtlinie ist es daher, durch die Entwicklung und Anwendung sozialer Innovationen die Lebenssituation von Menschen in sozialen Problemlagen sowohl in Städten als auch in ländlichen, strukturschwachen Regionen zu verbessern. Die Chancen auf soziale Teilhabe und ein gesundes, erfülltes Leben sollen erhöht und soziale Ungleichheiten soweit wie möglich reduziert werden. Insbesondere im Rahmen der neuen Hightech-Strategie der Bundesregierung „Innovationen für Deutschland“ soll erforscht werden, in welcher Weise digitale Technologien hierfür unterstützend eingesetzt werden können. Die Förderrichtlinie verfolgt zudem einen Schwerpunkt „Gleichwertige Lebensverhältnisse in den Regionen schaffen“, der aus der Weiterentwicklung der Demografiestrategie der Bundesregierung abgeleitet wurde.

Interdisziplinäre Forschungsprojekte

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt im Rahmen des Programms „Forschung an Fachhochschulen“ mit der Förderrichtlinie zur Verbesserung der Lebensqualität in Stadt und Land durch soziale Innovationen (FH-Sozial) interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsprojekte an Fachhochschulen. Der Schwerpunkt der Projekte muss in den angewandten Sozialwissenschaften, der Sozialen Arbeit,  den Gesundheits- oder Pflegewissenschaften liegen.