Hochschule Rhein-Waal wirbt EU-Förderung für ein Doktorandennetzwerk ein : Datum:
Die Hochschule Rhein-Waal (HSRW) hat ein prestigeträchtiges EU-Projekt eingeworben: Für den Aufbau eines internationalen Doktorandennetzwerks (Doctoral Network, DN) zur Hirnforschung erhalten die Hochschule und ihre Projektpartner insgesamt knapp 2,6 Millionen Euro. Für die Antragstellung in dem EU-Programm wurde die HSRW vom BMBF mit Mitteln aus der Maßnahme FH-Europa unterstützt.
Die Doctoral Networks sind ein beliebtes und daher hart umkämpftes Instrument des europäischen Förderprogramms MSCA (Marie Skłodowska-Curie Actions). In der aktuellen Förderrunde wurden 946 Anträge eingereicht und nur 158 zur Förderung ausgewählt.
Einer davon war der Antrag für DONUT, das Doktorandennetzwerk der Hochschule Rhein-Waal, das sich auf Forschungsfragen zu neuronalen Prothesen und Brain-Computer-Interfaces (BCI) konzentrieren soll. Die Hochschule kooperiert in dem Vorhaben mit insgesamt 15 Partnern, darunter Hochschulen in den Niederlanden, Belgien, Spanien, Dänemark, Litauen und der Slowakei. Ziel des Konsortiums ist es, im Rahmen dieser europäischen Zusammenarbeit junge talentierte Forschende multidisziplinär und sektorübergreifend im Bereich der Hirnforschung auszubilden.
Der Projektleiter von DONUT, Prof. Dr. Ivan Volosyak, betont, wie wichtig die aktuellen Entwicklungen im Bereich Promotionen an HAW für das Projekt waren. „Dass wir solch eine Förderung bekommen, ist vor allem dem kürzlich etablierten Promotionskolleg Nordrhein-Westfalen (PK NRW) zu verdanken. Üblicherweise ist dieses EU-Förderprogramm großen Universitäten und Forschungseinrichtungen vorbehalten, nicht den HAW“, sagt er. Zusätzlich verweist er auf die Bedeutung des Programms Forschung an HAW: Der EU-Antrag zu DONUT sei maßgeblich erst durch eine Förderung im Rahmen von FH-Europa ermöglicht worden. Diese erhielt die HSRW von Mai 2022 bis April 2023, um den DONUT-Antrag vorbereiten zu können.
HAW haben es traditionell schwerer als Universitäten, erfolgreich Fördergelder einzuwerben – nicht nur in Deutschland, sondern auch auf EU-Ebene. Sie sind oft nicht so stark international vernetzt und haben im Vergleich weniger Erfahrung mit der Durchführung und Leitung großer Konsortialvorhaben. Das BMBF unterstützt die Hochschulen deshalb mit Maßnahmen wie FH-Europa dabei, entsprechende Netzwerke aufzubauen, Anträge zu schreiben und dadurch auch international sichtbarer zu werden.