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Projekt BoRSiS – Zwei Lösungen mit einer Leitung gelegt : Datum:

Mithilfe von innovativen unterirdischen Boden-Rohr-Systemen will die Hochschule Ruhr West (HRW) regionale Lösungen gegen die Auswirkungen des Klimawandels finden und gleichzeitig das Mikroklima innerhalb einer Region verbessern. So kann Gemeinden zukünftig bei Klimaanpassungsstrategien geholfen werden.

Zwei Rohre verlaufen nebeneinander in einem Erdgraben, am Rand des Grabens wächst Gras
Mit Rohren das Klima schützen: Das Projekt BoRSiS arbeitet an einem innovativen unterirdischen Speichersystem für Regenwasser. © Adobe Stock / stockpics

Nicht nur den globalen Klimawandel bekämpfen, sondern gleichzeitig die regionale Flora und Fauna unterstützen? Das Projekt BoRSiS bietet für diese beiden Herausforderungen eine einzige Lösung – und zwar in Form von duktilen Gussrohren. Die Überschwemmungen im Ahrtal im Sommer 2021 sowie die trockenen Sommer in den beiden Jahren zuvor haben gezeigt, wie akut der Klimawandel den Alltag der Menschen bedroht und Lebensräume in Gefahr sind.

Expertinnen und Experten sind sich sicher, dass dies nur der Anfang ist und die Folgen des Klimawandels noch spürbarer werden. Daher braucht es regionale Projekte und Konzepte, die diese Auswirkungen in den Gemeinden abfedern oder gar verhindern können. Die Hochschule Ruhr West hat sich dieses Problems angenommen und ein Projekt auf die Beine gestellt, welches sowohl das regionale Mikroklima konstant verbessert als auch kommende Hitzewellen, Trockenzeiten und Überschwemmungen langfristig bewältigen kann.

Konkret geht es um ein Boden-Rohr-System, das als Speichermedium für Niederschlag benutzt wird. Dieses unterirdische Auffangsystem bietet große Speicherkapazitäten und somit beste Voraussetzungen für das regionale Regenwassermanagement. In den Leitungsgräben der Gusseisenrohre können die Wurzeln von Bäumen einwachsen und somit in anhaltenden Hitzeperioden auf den Wasserspeicher im Leitungsgraben zurückgreifen. Darüber hinaus wird auch eine innovative Konstruktion des Leitungsgrabens aus Steinwolle untersucht. Durch die Stärkung der Fauna entsteht insgesamt ein verbessertes Mikroklima innerhalb einer Region – eine klassische Win-win-Situation also. Das Projekt, das im Oktober 2021 gestartet ist und bis September 2024 gefördert wird, will eine praktikable Antwort für Kommunen finden, die etwas verändern wollen und eine notwendige Klimaanpassungsstrategie verfolgen.

Die Arbeiten sind interdisziplinär angelegt, so dass das Projektteam auf Fachexpertise aus verschiedenen Disziplinen zurückgreifen kann. Am Verbundprojekt BoRSiS sind neben der Hochschule Ruhr West auch die Hochschule Bochum, die Fachgemeinschaft Euopean Association for Ductile Iron Pipe Systems (EADIPS), das Unternehmen Rockflow sowie die Stadt Detmold beteiligt.